30 instruktive und melodische Übungsstücke

So wie Johann Sebastian Bach mit seinem Wohltemperierten Klavier den Cembalospieler mit jeweils 24 Präludien und Fugen durch alle Dur- und Moll-Tonarten führt, tut dies Vincenzo Ranieri mit seinen 30 instruktiven und melodischen Übungsstücken mit dem Hornspieler.
Er tritt damit den Beweis an, dass das Ventilhorn, anders als das früher verwendete Naturhorn, in allen Tonarten zu Hause ist und alle chromatischen Sprünge und Läufe problemlos bewältigen kann.
In dieser Ausgabe für Trompete und alle Instrumente aus der Bügelhorn-Familie habe ich aber die Tonarten mit mehr als 3b- oder 3#-Vorzeichen der leichteren Spielbarkeit wegen geändert.
Das (F-)Horn spielt ja im Vergleich zur Trompete um eine Oktave höher, das heißt, der gegriffene notierte Tonraum c1-c2 entspricht dem gegriffenen notierten Tonraum auf der Trompete von c2-c3.
So wird das 3. Ventil bei der Trompete vom notierten c1-c2 insgesamt viermal benötigt, beim F-Horn aber nur einmal.
Die Etüden sind zum überwiegenden Teil in einer angenehmen Mittellage und helfen damit, einen weichen, vollen Ton zu entwickeln.
Auf Grund der spieltechnischen Besonderheiten des Horns hat es aber auch einen sehr großen Tonumfang in der Tiefe, die Vincenzo Ranieri in seinen Etüden ursprünglich ausnützt.
Für die Trompete ist das teilweise nicht mehr spielbar oder klanglich unbefriedigend, daher habe ich diese Stellen bearbeitet und die Höhe angepasst.
Ranieri verwendet auch im Original nur einige wenige Spitzentöne, für diese habe ich, in kleinen Stichnoten, jeweils eine Alternative vorgeschlagen. Leider weiß man zum Komponisten Vincenzo Ranieri überhaupt nichts. Es ist zwar ein in Italien sehr häufiger Name, aber als Person ist er nicht greifbar.
An Kompositionen gibt es von ihm sonst nur die 30 instruktive und melodische Übungsstücke für Tuba oder Fagott, die ebenfalls durch alle Dur- und Moll- Tonarten führen.